80m-SMD-Peilempfänger-Bildergalerie Teil 2
In dieser Galerie findet Ihr die Beiträge, die ich ab 2025 erhalten habe. Ältere Beiträge in der Galerie Teil 1
Traian Tudurean, YO8RTT,
baut seid vielen Jahren Peilempfänger und -sender, in meinen
Galerien finden sich viele Kunstwerke von ihm.
Nebenbei: er ist
Top-Peilamateur, ich habe ihn zuletzt bei der Europameisterschaft
2024 in Bulgarien getroffen.
Oben im Bild seine Rohr-Biegevorrichtung, aufgebaut auf einem preiswerten Maschinen-Schraubstock, und die Verbindung einer Rahmenantenne.

Aktuell arbeitet Traian daran, einen elektronischen Kompass (den ein
rumänischer OM entwickelt hat) in einen 80m-SMD-Peiler zu
integrieren.
Auf Knopfdruck merkt sich der Kompass die Richtung, und zeigt dann per
Tonsignal an, ob man in die gespeicherte Richtung läuft.
So etwas gibt es schon im 2m-Peiler von OK2BWN, siehe die Beschreibung auf seiner Website. Ausser dem Kompassmodul (HMC5883) braucht Traian noch einen kleinen PIC-Prozessor.

Links das Kompassmodul auf der PIC-Platine, rechts eingebaut in das etwas verlängerte80m-Gehäuse.
<-- So sieht der Empfänger mit Kompass im klassischen Epoxy-Gehaüse aus
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Der Aufbau des Gehäuses für einen Peilempfänger macht
vielen Nachbauern mehr Probleme als die Bestückung der Platine.
Wenn einem das doch jemand abnehmen könnte...
Das Gehäuse oben hat Traian aus einem Alublock fräsen lassen. Dazu hat er eine CAD-File erstellt und an den chinesischen Auftragsfertiger jlccnc.com geschickt.

Der Auftrag umfasste das Gehäuse mit beiden Deckeln, allen
Durchbrüchen und Befestigungsbolzen für die Platine.
Aus Alu
gefräst, kugelgestrahlt, schwarz eloxiert (andere Farben auch möglich), auf einer Seite mit
Laser beschriftet.
Fertig zum Zusammenbau. Kosten: 109 € inklusive Versand und Verzollung (nach Rumänien)..

Und so (oben) sieht der fertige Empfänger im gefrästen Alu-Gehäuse aus. Traian schreibt dazu:
I am pleased to announce that I
finished the receiver with CNC milled enclosure. It is a very
robust construction and pleasant to use.
In addition, I ordered an enclosure for a 2m receiver FJRX24 with HB9CV antenna. I should receive it next week.

Das Bild oben ist ein 2m-Peiler, aber es passt thematisch hierher: Bernd
Höfner, DL1AQ, hat selber Peilergehäuse aus dem Vollen
gefräst und bunt harteloxiert.
Dazu gibt es einen ausführlichen Bildbericht von Bernd
Wer diesen Bericht gelesen hat, fragt natürlich: und wie sieht Bernds 80m-Peiler aus? Er wird überrascht sein! Bernd Höfner, DL1AQ, schrieb mir dazu:
Über 30 Jahre lang bin ich mit dem von Dieter Schwider, DF7XU,
entwickelten 80m-Peilgerät gelaufen und konnte damit viele
ARDF-Meisterschaften erringen.
Dabei haben mich die 80m-Peilgeräte von Dieter nie im Stich gelassen.
Die Zeiten haben sich geändert und der zunehmende Elektrosmog
erschwerte die Peilung immer mehr. Neue Disziplinen sind hinzugekommen,
Foxoring und Sprint,
die neue Anforderungen an ein Peilgerät stellten. Aus diesem
Grunde habe ich mich vor 4 Jahren entschieden, das alte
80-m-Peilgerät auszutauschen.
Ich habe mich für Nicks Schaltung entschieden. Das Konzept und die
Schaltung sind das Beste und Modernste, was man derzeit finden kann.
Ich habe mich gefragt, ob Nicks Schaltung in das Gehäuse meines
alten DF7XU-Peilgeräts passen würde. Nach 40 Jahren
Entwicklungs- und Konstruktionserfahrung
war es für mich natürlich nicht schwer, so etwas schnell im
CAD umzusetzen. Kurze Zeit später stand fest, dass es
funktionieren würde und ich konnte mit der Bearbeitung beginnen.
Das Gerät ist so konstruiert, dass man die Platine in 5 Minuten
austauschen kann (man weiß ja nie…) und so ist es
natürlich auch sehr servicefreundlich.
Der Aufbau und das Testen der Antennen haben viel Zeit in Anspruch
genommen. Es ist nicht leicht einen geeigneten, guten Ferritstab zu
finden.
Letztendlich bleibt einem nichts weiter übrig, als selbst zu messen und zu testen.
Ich bin mit dem Ergebnis nun mehr als zufrieden und habe schon sehr gute Ergebnisse mit dem neuen 80m Peiler erreicht.
Die folgende Bilderstrecke illustriert Bernds Bericht:

Links der Original-DF7XU-Peiler, rechts und unten die profimäßige CAD-Konstruktion

Es folgt der Aufbau. Wenn sauber konstruiert wurde, wird alles passen:

Langjährige Peilamateure (wie Bernd) haben einen Vorrat an
Ferritstäben angesammelt - aber taugen die was? Oder gibt es
irgendwo noch bessere?

Und ist der neue Peiler so empfindlich wie die wettkampfbewährte
Version von DF7XU? Schwierige Fragen, aber wer nicht zumindest
versucht, zu messen, hat schon verloren...

Frank Lehmann, DL1DUK, hat mir Fotos und eine Beschreibung zum Aufbau eines 80m-Peilers geschickt:
Ich habe wie immer den bewährten Bausatz von Uwe, DL8UWE bezogen. Da
Winter war, hatte ich mir überlegt, einen möglichst empfindlichen und
trennscharfen Empfänger aufzubauen. In früheren Zeiten als noch TCA440
und A244 Mode waren, hatte ich diverse Empfänger mit mechanischem 200KHz
Filtern gebaut. Die liefen ganz gut und somit wollte ich das ganze mal
in die Neuzeit übertragen.
Nach langem suchen hat eine bekannte Plattform letztendlich ein Collins
Filter 455kHz mit 1,1 kHz Bandbreite gegen gute Gebühren beigesteuert.
Da es so langsam mit 10x200mm FS Stäben dünn aussieht, bin ich noch beim
Funkamateur fündig geworden und es sind 8mm Stäbe mit 160mm Länge zum
Einsatz gekommen. Durch Zahlreiche Experimente sind mir viele
Einflußfaktoren für eine hohe Güte im Eingang bekannt. So sollten z.B.
die Windungen der Eingangsspule nicht aneinander liegen wegen der
parasitären Kapatzitäten. Ein 1mm Wollfaden zwischen den Windungen sorgt
bei meinen Empfängern für den nötigen Abstand. Des weiteren sollte die
Eingangsspule nicht zusehr bedämpft werden, deshalb habe ich die
Aluminiumabschirmung zu einem Käfig gefräßt.
Als gößere Änderung ist dann noch das mechanische Filter anstelle des
Piezofilters anzupassen. Über einen Tag hat es gedauert, die richtige
Kondensatorvariation für den kapazitiven Spannungsteiler für Aus und
Eingang zu finden. Nun ist die Durchlasskurve wie bei mechanischen
Filtern gewohnt mit sehr steilen Flanken , so dass ein Störer oder
Träger durch eine kleine Frequenzverstimmung richtig unhörbar wird.
Das Gehäuse musste bei diesen Empfänger etwas größer werden. Ich habe
lange mit der Anordnung der Bauelemente gespielt. Diese Lösung ist von
allen Varianten die kleinste gewesen. Die 9V Batterie passt ohne weitere
Trennwände direkt neben das Filter (das blaue Kästchen), und das wird über dünne, vollständig
geschirmte Leitungen an der Platine angeschlossen.
Die beiden Gehäusedeckel sind wie immer aus Aluminium, wobei die Seiten
etwas über 90 Grad gebogen wurden. Somit lassen sie sich von unten auf
den Empfänger aufschieben und sitzen straff. Die Empindlichkeit ist sehr
gut geworden, das Minimum sehr schmal. Natürlich wiegt er etwas mehr und
ist bisschen größer geworden.


Und wie das so geht: Kaum ist ein
Peiler fertig, hat man Ideen, was man noch ganz anders machen
könnte.... Also gleich nochmal: Frank Lehmann, DL1DUK, mit moch einem 80m-Peiler:

Der Empfänger ist möglichst klein gebaut. Auf den Bildern
seht Ihr die SMD-Platine, wobei ich eine kleine Leiterplatte gemacht
habe um das Display direkt aufzustecken.
Das Gehäuse ist nur 19mm hoch. Die
Leiterplatte ist auf einer Seite 0,8mm in der Gehäusewand versenkt. Das habe
ich ausgefräst.
Desgleichen habe ich beim Drehregler 1mm aus der
Platine ausgefräst und in der Gehäusewand auch 0,8 mm um den Regler noch
neben die Platine zu bekommen.
Den Kippschalter habe ich durch einen
mikroschiebeschalter und einen SMD Taster ersetzt. auch alles sehr klein.
Die Spannungsversorgung sind 2 Lithiumakkus 660mA in Reihe. Die Akkus
sind 6mm dick, dazwischen sind 2 Leiterplatten 0,5mm und in dem
entstandenen Innenraum ist ein Transverter,
der 5V von einer USB-C
Buchse auf 8,2V Ladeschlussspannung anhebt.
Des weiteren sitzt dort noch
ein Bluetooth Modul, das sich bei nicht angesteckten Kopfhörer
einschaltet und z.B. mit einem Lautsprecher verbindet, um Publikum mithören zu lassen.
Kopfhörerbuchse und ein kleiner Umschalter, der die Buchse von Mono auf
einen Stereokopfhörer umschalten kann, ist ebenfals dort.
Mit diesen Umschalter legt man die Masse von dem hinteren Kontakt eines
Klinkensteckers auf den mittleren kontakt und kann somit beide Seiten
nutzen. Da liegt der Schirm über einen Kondensator HF Mäßig an Masse.
Ganz oben befindet sich noch ein Drehko, da der Eingangskreis eine recht
hohe Güte hat, und somit könnte man bei manchen Frequenzen z.B. bei
Foxoring auf größte Empfindlichkeit abstimmen.

Anmerkung von Nick: Man beachte den wunderschönen Farbverlauf - fast so schön wie eine Les Paul in Sunburst...
Und noch eine weitere Variante von Frank Lehmann, DL1DUK. Er schreibt dazu
Mit diesem Empfänger laufe ich seit ca. 4
Jahren und die Wettkämpfe haben schon paar kleine Spuren hinterlassen.
Vor Jahren war die Fuchsjagd auf 80m und 2m auf "normale" Läufe
beschränkt. Jetzt werden immer neue Varianten wie z.B. Foxoring und
Sprint ausgedacht.
Bei einem herkömlichen Lauf war ich immer mit der Peilung auf Minimum
und dem Ferritstab sehr zufrieden. Bei Foxoring ist das anders. Da
möchte man den kleinen Minisender möglicht früh hören um nicht unnötig
Zeit mit der Karte zu verbrauchen. Was liegt also näher, das leise
Signal mit dem Maximum aufzufangen um auf die Richtung zum Sender
einschwenken zu können. Das läuft sich fast wie 2m nur ohne
Reflexionen. Aber wie kann man das mit einem Empfänger realisieren?
Meine Idee war, das Eingangsteil steckbar zu machen.
In der Modellbautechnik wurde ich fündig. Einen 6poligen Stecker samt
Buchse mit Goldkontakten. Das entspricht dem 6poligen Stecker der 80m
Platine im Eingang. Der Ferritstab wurde wie üblich bewickelt, danach
der Peilrahmen gebaut. Im Peilrahmen sitzt auf der Platine noch ein
kleiner Trimmer. Somit ließ sich das Eingangsteil, nachdem der Empfänger
mit Ferritstab abgeglichen wurde, mit dem Peilrahmen auch angleichen.
Damit ist ein einfaches umstecken bei Maximaler Empfindlichkeit bzw.
Gleichlauf der beiden Module gewährleistet. Die Hilfsantenne wurde dann
ebenfalls beim Peilrahmen auf Länge gebracht. Nun ist Elektrisch alles
im Gleichklang.
Der Wechsel der Eingangsteile gestaltet sich auch sehr einfach. Die
Gehäuse bestehen immer aus einem Rahmen aus Leiterplattenmaterial. Dort
kann man die Einbauten schön vornehmen. an passenden Stellen einlöten
bohren, fräsen..... Danach klebe ich Rundherum einen Rahmen aus
Alumaterial auf. Die beiden Deckel bestehen auch aus Aluminium, das an
den Seiten 4mm abgekanntet ist. Sie werden dann einfach aufgesteckt. Man
zieht beide Deckel ab, wechselt das Eingangsteil und steckt die Deckel
wieder auf. Der 6polige Stecker selbst hält schon sehr fest. Die
Montageleiterplatte für die Eingangsbuchse wird nun auch von beiden
Seiten mit eingespannt. Das hält fest und alles ist ohne Spiel. Bei
älteren Empfängern vor ca. 20 Jahren habe ich die selbe Befestigung auch
schon so gebaut. Damals hatte es den Zweck, bei einem Sturz z.B. bei
einer WM nicht reparieren zu müssen, sondern einfach einen Reservestab aufzustecken.
Nun kann ich bei jeden Wettkampf entscheiden: Peilrahmen oder Ferritstab.


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